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Deutscher Schäferhund: Warum der Schutzdienst unverzichtbar ist

Das Aggressionsverhalten von Hunden wird oft kritisch betrachtet – doch es spielt eine wichtige Rolle im sozialen Miteinander. Die Verhaltensbiologin Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen hat das Sozialverhalten verschiedener Hunderassen untersucht und kommt zu einer klaren Einschätzung: Die Zucht des Deutschen Schäferhundes scheint in die richtige Richtung zu gehen. Ein entscheidender Faktor dabei ist der Schutzdienst:

Das Aggressionsverhalten von Deutschen Schäferhunden wird durch gezielte Zucht beeinflusst. Während Wölfe ihre Verhaltensstrategien durch natürliche Selektion weitergeben, entscheidet beim Haushund weitestgehend der Mensch, welche Eigenschaften weitervererbt werden. Dadurch gibt es große Unterschiede im Verhalten verschiedener Hunderassen. Besonders das Aggressionsverhalten spielt eine wichtige Rolle, da es das soziale Zusammenleben innerhalb der Gruppe reguliert.

Haushunde sind darauf ausgerichtet, in sozialen Verbänden zu leben, was sowohl Kooperation als auch Konkurrenz mit denselben Sozialpartnern erfordert. Ein stabiler sozialer Status innerhalb einer Gruppe, insbesondere zwischen Mensch und Hund, hilft, Konflikte zu vermeiden und Stress zu reduzieren. Instabile Rangordnungen hingegen können problematisch und tierschutzrelevant sein.

Um das Sozialverhalten von Haushunden besser zu verstehen, verglich die Verhaltensbiologin Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen es mit dem ihrer wilden Vorfahren. Ihre Studien zeigen, dass Deutsche Schäferhunde im ersten Lebensjahr (und darüber hinaus) sehr selten aggressives Verhalten zeigen – ähnlich wie junge Wölfe. Andere Rassen, wie Zwergpudel oder Retriever, kommunizieren häufiger aggressiv, und ihre Auseinandersetzungen eskalieren eher. Besonders Zwergpudel haben in der Gruppenhaltung Schwierigkeiten, eine stabile Rangordnung aufzubauen. Sie greifen sogar oft gemeinsam ein Rudelmitglied an. In Familien hingegen lassen sie sich leicht führen. Ihr gering ausgeprägtes Ausdrucksverhalten könnte ein Grund für ihre Schwierigkeiten im Sozialleben sein.

Deutsche Schäferhunde entwickelten hingegen vielfältige Strategien zur Konfliktlösung und leben in stabilen Hierarchien. Ihr Sozialverhalten ist gut ausbalanciert. Ihr Aggressionsverhalten hat eine natürliche, regulierende Funktion.

Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen stellte zusammenfassend fest, dass die Zuchtauswahl beim Deutschen Schäferhund offenbar gut funktioniert und vielseitig ist. Der Schutzdienst wurde bewusst so entwickelt, dass er nicht mit Trainingsmethoden verwechselt werden darf, die Hunde übermäßig aggressiv machen oder ihr Verhalten negativ beeinflussen. Solche Methoden wären unnatürlich, einseitig und tierschutzwidrig. Einseitige Zuchtauswahl nach (zweifelhaften) Schönheitskriterien unter Vernachläs- sigung des Verhaltens haben Tiere hervorgebracht, die nach dem Tierschutzgesetz als „Qualzuchten“ bezeichnet werden. Dr. Dorit Urd Feddersen-Petersen hält den Schutzdienst (streng nach der Prüfungsordnung im spielerischen Sinne durchgeführt) für unverzichtbar.

 

Der vollständige Artikel ist hier zu finden: Schutzdienst-Studie

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