Außerdem ermöglichen Blindenführhunde, Signalhunde und Assistenzhunde Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben. Darüber hinaus fördert das Gebrauchshundewesen Disziplin, Verantwortung und Respekt im Umgang mit dem Tier. Vor allem Jugendliche profitieren von der Ausbildung und der Arbeit mit Hunden. Die gemeinsame Interaktion von Mensch und Tier stärkt Geduld und Teamfähigkeit sowie das Selbstbewusstsein der Heranwachsenden.

Auch die Hunde profitieren. Gebrauchshundesportarten sind gut für die geistige und sportliche Auslastung der Vierbeiner und stärken die Bindung zwischen Tier und Halter. Gebrauchshunde zeigen auf beeindruckende Weise, wie tief die Verbindung zu ihrem Menschen sein kann. Die Tiere arbeiten nicht aus Zwang, sondern weil sie Freude daran haben. Beim Gebrauchshundewesen agieren Mensch und Tier auf Augenhöhe – mit großem Gewinn für die ganze Gesellschaft.

Besonders freut es mich, dass das Gebrauchshundewesen im April 2025 als Immaterielles Kulturerbe bei der UNESCO aufgenommen wurde. Seit der Domestizierung des Hundes vor circa 15.000 Jahren entwickelte sich die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier stetig weiter und wurde in Vereinen und Organisationen institutionalisiert. Das Gebrauchshundewesen überliefert dabei Wissen über Zucht und Ausbildung, basierend auf einem tierschutzgerechten Umgang mit Hunden. Durch klare ethische Standards fördert das Gebrauchshundewesen auch eine verantwortungsbewusste Hundehaltung.

Die Arbeit mit Hunden leistet auch einen Beitrag zur Identitätsstiftung für zahlreiche Gemeinschaften. Und sie bringt vor allem auch Freude. Das können wir im Rahmen der Veranstaltung IGP YOUNGSTARS 2025 hautnah erleben. Junge Menschen unter 25 Jahren haben die Chance, von erfahrenen Trainern zu lernen und ihre eigenen Stärken zu entdecken.

Ich bin davon überzeugt, dass die beiden Tage in Gaimersheim eine unvergessliche und lehrreiche Zeit werden. Allen Zwei- und Vierbeinern wünsche ich viel Freude und Erfolg!

Dr. Reinhard Brandl
Mitglied des Deutschen Bundestages