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IGP Youngstars 2025: Eine Feier von Talent, Engagement und Wissen im Gebrauchshundesport

Am vergangenen Wochenende verwandelten sich das Gelände des ST Kraiberg und Teile des Xaver-Ernst-Sportkomplexes in Gaimersheim in einen lebendigen Treffpunkt für junge Hundesportbegeisterte. Das IGP Youngstars  & Helper Camp 2025 begrüßte rund 250 Teilnehmerinnen unter 25 Jahren sowie 65 „Helferinnen“ jeden Alters und bot eine Plattform für Training, Lernen und internationalen Austausch.

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Reinhard Brandl (Mitglied des Deutschen Bundestages), der die Veranstaltung persönlich eröffnete, präsentierte sich das Camp als einzigartige Mischung aus Praxis, Wissensvermittlung und Gemeinschaftsgeist. In seiner Begrüßungsrede betonte Dr. Brandl die gesellschaftliche Bedeutung von Gebrauchshunden und hob die UNESCO-Anerkennung der deutschen Diensthundetradition als immaterielles Kulturerbe (seit April 2025 im nationalen Verzeichnis) als wichtigen Meilenstein hervor. Er würdigte die entscheidenden Beiträge von Polizei- und Rettungshunden für öffentliche Sicherheit, Inklusion und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der IGP-Hundesport, so Brandl, spiele eine zentrale Rolle bei der Erhaltung der Arbeitsfähigkeit von Diensthunderassen.

Auch Bürgermeisterin Andrea Mickel besuchte die Veranstaltung und sprach dem ausrichtenden Verein K9andSports e.V. ihre Anerkennung für das Engagement in Jugendarbeit und gesellschaftlicher Teilhabe aus.

Über 40 internationale Ausbilderinnen, darunter zwölf Weltmeisterinnen, boten professionelles Training in den drei IGP-Disziplinen:

  • Fährtenarbeit (Auffinden versteckter Gegenstände und Verfolgen von Geruchsspuren)

  • Unterordnung (präzise Teamarbeit zwischen Hund und Hundeführer*in)

  • Schutzdienst (kontrollierte Auseinandersetzung mit einem „Helfer“ im sportlichen Kontext)

Die Teilnehmerinnen und Helferinnen (also die „Figuranten“ im Schutzdienst) trainierten kostenlos am Wochenende auf elf großen Trainingsplätzen. Ob Anfänger*innen oder Fortgeschrittene – alle konnten unter fachkundiger Anleitung ihre Fähigkeiten vertiefen – in einer Atmosphäre geprägt von Motivation, Kameradschaft und gegenseitigem Respekt.

Ein besonderes Highlight war die Teilnahme der Schule für Diensthundewesen der Bundeswehr sowie der Bayerischen Polizei, die beeindruckende Vorführungen in den Bereichen Suche und Detektion, Menschenmengenmanagement und Schutzszenarien zeigten – ein eindrucksvoller Beleg für die Leistungsfähigkeit von Gebrauchshunden.
Oberfeldwebel Kevin Kröber erklärte, warum die Bundeswehr diese Veranstaltung aktiv unterstützt:

„Wir können nicht genug Hunde selbst züchten, um den Bedarf an neuen Diensthundführern zu decken. Nur wenn Gebrauchshunde – Deutsche Schäferhunde, Belgische Schäferhunde und andere – auch in der zivilen Welt gezüchtet werden, haben wir einen starken Genpool, auf den wir zurückgreifen können. Deshalb muss dieser Sport in die Breite gehen. Es geht nicht darum, gefährliche Hunde auszubilden – ganz im Gegenteil. Das ist nicht nur ein Hobby. Hundesport ist ein Dienst an der Gesellschaft.

Besucherinnen hatten die Möglichkeit, sich über Berufe im Hundewesen, Ausbildungswege und Zuchtprojekte zu informieren. Die Bundeswehr setzt derzeit etwa 250 Hunde ein, die Bayerische Polizei rund 400 – darunter Leichen-, Drogen-, Geld- und Suchhunde. Die Ausbildung dauert in der Regel 10 bis 12 Monate. Nach der Pensionierung leben die Hunde weiterhin bei ihren Hundeführerinnen.

Auch der Bildungsaspekt kam nicht zu kurz: An Infoständen und in Fachvorträgen teilten Physiotherapeutinnen, Tierärztinnen, Leistungsrichterinnen und professionelle Hundeführerinnen ihr Wissen. Besonders herausragend war der Vortrag „Der Schulhund auf Klassenfahrt“, der zeigte, wie ausgebildete Schulhunde Stress im Klassenzimmer reduzieren und die soziale Entwicklung von Kindern fördern können.

Im Fokus standen ethische, tierschutzgerechte Ausbildungsmethoden und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Hund. Die jungen Teilnehmer*innen übten sich in Geduld, Disziplin, Selbstvertrauen und Teamarbeit, während die Hunde – mit Freude und Motivation – ihre beeindruckenden Fähigkeiten und die enge Bindung zu ihren Menschen unter Beweis stellten.

Mit über 20 Hunderassen, vielen Mischlingen und zahlreichen interessierten Besucher*innen war die Veranstaltung ein leuchtendes Beispiel für Vielfalt und Zusammenhalt im Hundesport.

„Wir wollen zeigen, wie viel Gutes dieser Sport bewirkt – für Mensch und Tier“, sagte Patricia Knabl, Vorsitzende von K9andSports e.V. „Heute werden Hunde ganz anders und viel moderner ausgebildet als noch vor 20 Jahren. Respekt, Fairness und Teamarbeit stehen im Mittelpunkt. Gerade in der angespannten Sicherheitslage heutzutage ist es wichtig, Gebrauchshunderassen und ihre Fähigkeiten zu erhalten – denn diese Hunde werden wieder gebraucht. Durch den Sport schaffen wir Chancen für Jugendliche und leisten einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft.“

Dank einer kraftvollen Mischung aus professionellem Input, praktischer Ausbildung und menschlicher Verbindung wurde das IGP Youngstars Camp 2025 nicht nur zu einem besonderen Erlebnis – sondern auch zu einem Leuchtturm für die Zukunft der Gebrauchshundewelt

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